Wie mich das Thema PLM ausgesucht hat (frei nach N. Hornby)…
Meine Mutter sagte immer: “Junge, lern was ordentliches!” und so habe ich den tollen Beruf des Werkstoffprüfers erlernt und konnte in den 1990er Jahren das ein oder andere Braunkohlekraftwerk und Erdgaspipeline als Röntgenprüfer kennenlernen.
Studiert habe ich aber dann doch noch, dem zweiten Bildungsweg sei Dank. Während meines Studiums hörte ich dann das erste Mal von diesem Produktdatenmanagement und war schnell fasziniert. Andere “schnitzen” lieber aus imaginären Würfeln Maschinenelemente im CAD-System, ich interessierte mich viel mehr dafür, was dann mit den Daten passieren könnte und wie man gemeinsam an Projekten arbeiten kann. Dass das interdisziplinär genannt wird, lernte ich erst später als Berater. Die Arbeit im CAD-Labor der FH mit I-DEAS und Metaphase war auf jeden Fall so prägend, dass ich den Röntgenfilm gegen Powerpoint und Moderationskoffer getauscht habe. An den Namen der genannten Systeme erkennt man, dass das schon ein paar Tage her ist.
Meine ersten Gehversuche als Junior-Berater für PLM-Systeme führten mich in die Automobilindustrie, ein Benchmark unterschiedlicher CAD/PDM Schnittstellen war zu betreuen. Dann blieb ich über einige Jahre in der Luftfahrtindustrie und lernte viel über Methoden und Prozesse in einem schier beeindruckend großen Umfeld. In der jüngeren Vergangenheit kamen Projekte in der “Green Energy”-Industrie und der Medizintechnik dazu. Die Bandbreite der Anforderungen sowie die dabei eingesetzten Tools war groß. Von kompletten Eigenentwicklungen über Open Source bis zur Anpassung der diversen “Platzhirsche” war fast alles dabei. Ebenso variierte der Charakter der Produktdaten und der Geschäftsprozesse: Von stark regulierten Branchen bis hin zu eher “hemdsärmeligen, nerdigen” Unternehmen – langweilig war und ist das nie.
Und nach über 20 Jahren kann ich behaupten: Produkt Lifecycle Management ist und bleibt das Rückgrat eines jeden Industrieunternehmens.